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Alice Winn - Durch das große Feuer

Henry und Sidney sind Schüler eines englischen Eliteinternats; ihre Freundschaft ist nicht ganz eindeutig, aber poesiebegeistert sind sie beide und das verbindet sie stark. Der Beginn des Ersten Weltkriegs scheint in dieser abgeschotteten Welt mit ihren eigenen Regeln erst gar keinen Platz einzunehmen. Im Land dagegen herrscht große Euphorie und viele junge Männer melden sich begeistert zum Kriegsdienst, denn ein Scheitern scheint völlig ausgeschlossen. Auch die ersten Todesnachrichten ändern daran kaum etwas. Als Henrys Familie wegen ihrer familiären Verbindung nach Deutschland zunehmend Probleme bekommt, meldet er sich pflichtbewusst, um seinen Patriotismus zu beweisen. Es ist eine völlig absurde Situation: der erst 17-jährige wird nach kurzer Ausbildung zum Anführer über eine Truppe Männer, die in den Gräben unter furchtbaren Bedingungen ausharren müssen. "Draußen" bekommen junge Männer inzwischen weiße Federn überreicht, die sie als Feigling kennzeichnen sollen, weil sie nicht kämpfen. So melden sich immer mehr der Schüler noch vor dem Mindestalter freiwillig, auch Sidney. Er freut sich vor allem darauf, endlich seinen Freund wiederzusehen. Doch dieser ist schon lange nicht mehr Junge, der er einmal war.
Selten hat mich ein Buch emotional so mitgenommen, aber aufhören konnte ich nicht. Es sind teilweise drastische Schilderungen über diesen grausamen Krieg, der die Männer zermürbt und in den Wahnsinn treibt, das geht unter die Haut. Neben der Kriegsgeschichte geht es auch um Freundschaft und Liebe und dies wird so berührend und unmittelbar erzählt, daß es gleichzeitig ein wunderschönes Buch ist! Ein Buch über das Wichtigste im Leben: Menschen, denen man sich nahe fühlt. Und über Menschlichkeit in einer der prägendsten Phasen unserer europäischen Geschichte. Das hallt nach.

 

Simone Brandenstein - hier finden Sie alle meine persönlichen Buchtipps und Empfehlungen
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Kategorie: Belletristik